60+ bei Lebenshilfe Deggendorf

Anfang Juni war der Arbeitskreis 60 + des Pfarrgemeinderates Otzing unter der Leitung von Rosi Schmid zusammen mit 31 Teilnehmern und Pfarrvikar Sujan Kumar, dem neuen Otzinger Pfarrvikar Amuthan und der Seniorenbeauftragten der Gemeinde Corinna Leeb unterwegs zu einer interessanten Besichtigung der Lebenshilfe in Deggendorf.

Die Otzinger wurden von der Leitung des Sozialdienstes und der Förderstätten Frau Claudia Stecher herzlich begrüßt. Frau Stecher gab zu Beginn einen kurzen Überblick über die mittlerweile 50-jährige Geschichte der Lebenshilfe. Gegründet 1971 betreibt die Lebenshilfe Deggendorf e.V. mittlerweile 22 Einrichtungen und betreut dort 1400 geistig und mehrfach behinderte Menschen vom Kleinkind bis zum Senior. In den insgesamt 6 Werkstätten arbeiten 650 Menschen mit Behinderung, die auf Grund Ihrer Einschränkung nicht, noch nicht oder nicht wieder auf dem freien Arbeitsmarkt vermittelbar sind. In der Werkstatt in Deggendorf sind momentan ca. 180 Mitarbeiter im Alter von 18 und 65 Jahren beschäftigt. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Montage und Verpackung, hauptsächlich von Heizkörperzubehör, Schaltschrankbau, Elektronikzubehör, Fahrradgriffe, Kaminbestandteile und diverse andere Verpackungsarbeiten. Aber auch in der Großküche, in der täglich 350 Essen gekocht werden und im Pausenverkauf sind die Mitarbeiter aktiv. Zusätzlich gibt es noch den Bereich Kunsthandwerk, der seine Produkte im Werkstattladen in der Metzgergasse in Deggendorf anbietet.

Für Menschen mit einem erhöhten Betreuungsaufwand gibt es eine spezielle Gruppe, die eine Förderung im pädagogischen und handwerklichen Bereich anbietet. Spezielle Hilfsvorrichtungen, die für die Arbeit notwendig sind, werden bei der Lebenshilfe individuell geplant und gefertigt.

Die meisten der Beschäftigten wohnen bei der Familie zu Hause und werden täglich mit einem Bus zur Lebenshilfe gebracht. Der andere Teil wohnt in einer der drei Wohneinrichtungen der Lebenshilfe oder im ambulant betreuten Wohnen.

Nach diesem ersten Überblick wurde die Otzinger Gruppe von Frau Claudia Stecher und Frau Sarah Kölbl durch die einzelnen Bereiche geführt und die entsprechenden Arbeitsabläufe erklärt. In der Berufsbildungs – und Kreativwerkstatt erklärten die beiden Gruppenleiter Herr Thomas Marxreiter(Praktischer Bereich) und Herr Markus Stecher(pädagogischer Bereich) den Arbeitsbereich, der aus Holz zum Beispiel Insektenhotels und Geschenkideen für den Weihnachtsmarkt fertigt. Auch die Stadtmarmeladenproduktion Deggendorf geht von dieser Gruppe aus. „Wir loten Ihre Stärken aus, finden gemeinsam heraus welche Talente in ihnen stecken, damit sie später eine Beschäftigung finden, die sie mit Freude erfüllt“, so Sarah Kölbl. Und die Otzinger Gäste blickten in viele lachende Gesichter. „Einige schaffen es sogar auf dem ersten Arbeitsmarkt unterzukommen, doch der Großteil bleibt in der Obhut der Lebenshilfe“, so Frau Kölbl weiter. Lohn erhalten die Beschäftigten natürlich auch, allerdings ist dieser nicht vergleichbar mit den Gehältern am ersten Arbeitsmarkt. Aber dennoch Geld, über das die Mitarbeiter selber oder mit Ihren Betreuern verfügen können. Ebenso sind sie auch sozialversichert und haben einen Anspruch auf Rente. Auch das Geld das im Café oder bei den Verkäufen am Weihnachtsmarkt eingenommen wird kommt den Betreuten zugute.

Die Otzinger Gruppe war sehr begeistert von der informativen Führung und der großartigen Leistung der Lebenshilfe und konnte sich zum Abschluss in der Kantine der Lebenshilfe bei Kaffee, Kuchen und kalten Getränken austauschen und Fragen stellen. Alle waren sich einig, dass es sehr wichtig ist, dass es solche Einrichtungen gibt und die Menschen dort höchsten Respekt verdient haben. Rosi Schmid und Corinna Leeb bedankten sich herzlich bei Claudia Stecher und Sarah Kölbl für die Einblicke und die Führung durch die Werkstätte für Menschen mit Handicap und überreichten je eine große Tüte mit „Nervennahrung“. Auch die Teilnehmer waren gerne bereit eine kleine Spende der Lebenshilfe für die vielfältigen Aufgaben zu übergeben.

Zum Schluss ließ es sich dann auch Herr Dieter Hillermeier nicht nehmen und überreichte an Rosi Schmid Blumen und bedankte sich herzlich für die Organisation der Busreise mit 60+. Auch Pfarrvikar Kumar bedankte sich herzlich und schilderte Kkurz die Situation behinderter Menschen in Indien.

Der nächste Termin der 60+ ist am Freitag, den 30. Juni 2023 im Pfarrheim Otzing. Dann berät die Polizei über den Schutz vor Betrügereien am Telefon, Internet, Haustür/Enkeltrick.